Helfen ist positiv
AIDS-Beratung Mittelfranken
Im April 2008 wurde das Projekt der ehrenamtlichen muttersprachlichen AIDS- Präventionsfachkräfte der AIDS-Beratung Mittelfranken ins Leben gerufen. Das Projekt war damals bundesweit einzigartig. Es verfolgt die Ziele
- der Gesundheitsaufklärung über HIV und AIDS
- der Schließung einer Versorgungslücke im Bereich Gesundheit
- der Senkung von Neuinfektionen bei Migrant/innen und
- der Reduzierung von Stigmatisierung und Diskriminierung Betroffener
durch muttersprachliche Aufklärung in unterschiedlichen Sprach- und Bevölkerungsgruppen.
Das Präventionsmodell ist ein Erfolg. Besondere Anerkennung erfuhr es durch die Verleihung des AIDS-Präventionspreises (BM für Gesundheit, BZgA und Landesverband der Privaten Krankenversicherer) besondere Anerkennung.
Zielsetzung
- Durch Aufklärung in der jeweiligen Muttersprache wird das Thema HIV/AIDS auf neuen Wegen - kultursensibel, ohne Sprach- und Kulturbarrieren – vermittelt und damit wirksame Hilfe geleistet.
- Die Vermittlung von Grundwissen und Informationen über die HIV-Übertragung, das Leben mit HIV/AIDS und sexuell übertragbare Krankheiten (STIs) durch die ehrenamtlichen Präventionsfachkräfte an Personen aus dem gleichen Sprach- und Kulturkreis hat sich als nachhaltig und sehr effizient erwiesen
Eingesetzte Mittel und Ressourcen
Momentan sind etwa 30 Muttersprachler/innen ehrenamtlich im Einsatz. Regelmäßig und vorwiegend finden Präventionsveranstaltungen in der Zentralen Aufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Zirndorf statt. Hier werden Menschen gleich zu Beginn ihres Aufenthalts in Deutschland erreicht und niedrigschwellig aufgeklärt. Zudem werden Präventionsveranstaltungen in verschiedenen Gemeinschaftsunterkünften für Asylbewerber/innen und Wohngemeinschaften für unbegleitete minderjährige Geflüchtete durchgeführt.
Finanzierung und Trägerschaft
Die Trägerschaft liegt bei der AIDS-Beratung Mittelfranken, einer Einrichtung der Stadtmission Nürnberg e.V. Die hauptamtlichen Personalkosten werden über die Regelfinanzierung der Einrichtung gedeckt (Kostenträger: Staatsministerium für Gesundheit und Pflege); für Fahrtkosten, Materialkosten und Aufwandsentschädigungen werden Projektfinanzierung und Spenden/Preisgelder eingesetzt. Seit 2011 ist hier Hauptsponsor die Deutsche AIDS-Stiftung in Zusammenarbeit mit den Privaten Krankenversicherungen.
Projektlaufzeit, Teilnehmerzahl bzw. Anzahl erreichter Personen
Das Projekt läuft seit 2008, im Jahr 2015 konnten zwischen 3.500 und 4.000 Personen erreicht werden. Die Planung von Veranstaltungen für neue Zielgruppen geschieht jeweils in Zusammenarbeit mit Akteuren, die die Zielgruppe sehr gut kennen, bspw. Angehörigen der jeweiligen Community oder den betreuenden Sozialarbeiter/innen. Dadurch ist es bisher gelungen, die Zugänge zu den Veranstaltungen so niedrig wie möglich zu halten und eine hohe Teilnehmerzahl zu erreichen.
Konkrete Resultate
In den letzten Jahren ist die Anzahl der Veranstaltungen von anfänglich 15-20 pro Jahr auf 37 (2015) gestiegen. Die Zielgruppe ist allgemein als „Migrant/innen“ definiert, um sich immer wieder den gesellschaftlichen Veränderungen und Bedarfen anpassen zu können. So hat die Zunahme der Flüchtlinge in den letzten Jahren zur Konzeption spezifischer Veranstaltungen für unbegleitete minderjährige Geflüchtete geführt - ebenso die Zunahme der Sexarbeiterinnen aus Osteuropa ohne Deutschkenntnisse.
Kontakt
Stadtmission Nürnberg,
AIDS-Beratung Mittelfranken
Ansprechpartnerin: Katrin Strohhöfer
Rieterstraße 23
90419 Nürnberg
Tel.: 0911-32250-0
katrin.strohhoefer@stadtmission-nuernberg.de
www.stadtmission-nuernberg.de
www.aids-beratung-mittelfranken
Stand der Projektinformation: Januar 2016