IBK-Preis für Gesundheitsförderung und Prävention 2013

Im April 2013 hat die Internationale Bodenseekonferenz den 5. IBK-Preis für Gesundheitsförderung und Prävention verliehen. Mit der Prämierung beispielgebender Projekte und Aktivitäten soll der Ideen- und Erfahrungsaustausch unter Akteurinnen und Akteuren aus dem Bodenseeraum angeregt und gefördert werden. Zwei Preisträger stammen aus Bayern!

Ausgezeichnet wurden "innovative, nachhaltige und multiplizierbare Ideen im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention, die mit angemessenem Aufwand umgesetzt wurden". Als Best Practice-Beispiele sollen sie über Landes- und Kantonsgrenzen hinaus bekannt gemacht werden.

Gewinner des IBK-Preises 2013
Foto: Dietmar Mathis, A-Rankweil

Nominierte und Gewinner des 5. IBK-Preises für Gesundheitsförderung und Prävention kamen am 23. April 2013 im Bregenzer Festspielhaus zusammen. Jedes Land hatte fünf Projekte für den Preis nominiert; in Bayern fand die Jury erstmals im Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung im LGL statt. Aus den nominierten Projekten aller Länder wählte die international besetzte IBK-Jury schließlich die Preisträger des Jahres 2013.

Preisträger

1. Preis: Trotz allem vernetzt
IfS-Familienarbeit gemn. GmbH (Österreich/Feldkirch)

"Das Projekt fördert die Integration armer Menschen. Die Teilnehmer/innen sind von den Jugendämtern zugewiesene Familien. Nach einer neu entwickelten Analyse wird ein persönliches Integrationsziel erarbeitet. Dann werden diese Ziele in sechs Modulen unterstützt: Im kinder.netz durch eine Tagesbetreuung, im jugend.netz durch ein Jugendhaus und im familien.netz werden Familiengruppen gebildet, die gemeinsame Zeiten gestalten. Im gemeinde.netz wird das regionale Vereinsleben genutzt. Im Modul netz.pass werden finanzielle Barrieren überwunden und im inter.netz das Internet genutzt. Über 500 Personen können so vor sozialer Vereinsamung bewahrt bzw. in ihrem Sozialkapital gestärkt werden."

Kontakt: IfS-Familienarbeit gemn. GmbH, Schiessstätte 14, A-6800 Feldkirch, www.ifs.at

2. Preis: Psychologische Nothilfe bei der Kantonspolizei St.Gallen
Kantonspolizei St.Gallen (Schweiz)

"Mitarbeitende, die einem belastenden Ereignis ausgesetzt waren, können eventuell die seelischen Folgen dieser Eindrücke nicht selbständig verarbeiten. Langfristig kann sich ein solches Erlebnis negativ auf die Zufriedenheit, Gesundheit, Arbeitsfähigkeit, aber auch auf das Privatleben auswirken. Es geht also darum, den Mitarbeitenden eine abgestufte psychologische Nothilfe zur Verarbeitung von belastenden Erlebnissen anzubieten und dabei primär Kolleginnen und Kollegen mit erweiterten psychologischen Kenntnissen (sog. Peers) einzusetzen. Diesen wird zur Lösung von fachlichen Fragestellungen der Kontakt zu einer externen Fachberatung sichergestellt und in besonderen Fällen oder auf Wunsch wird ein Seelsorger beigezogen. In schwerwiegenderen Fällen wird eine Beratung bei externen Fachleuten empfohlen."

Kontakt: Kantonspolizei St. Gallen, Klosterhof 12, CH-9001 St. Gallen, www.kapo.sg.ch

3. Preis: GeschwisterCLUB
ISPA – Institut für Sozialmedizin in der Pädiatrie Augsburg (Deutschland/Bayern)

"Das Projekt widmet sich einer bislang vernachlässigten Gruppe: den Geschwistern von chronisch kranken und behinderten Kindern. In fünf Gruppen- und Einzelangeboten, die gemeinsam den „GeschwisterCLUB“ bilden, sollen die Lebenskompetenzen der Kinder gestärkt werden, um einen gesundheitsförderlichen Umgang mit den besonderen Herausforderungen zu erreichen. Die fünf Angebote sind: GeschwisterTAG, GeschwisterTREFF, Supporting Siblings (SuSi), JuG TeAm (tiergestütztes Angebot), Einzel­beratung und -begleitung. Des Weiteren wurde eine Fortbildung zur Fachkraft für Geschwisterkinder erarbeitet und bereits über 30 Personen qualifiziert."

Kontakt: Der Bunte Kreis gGmbH, Stenglinstraße 2, D-86156 Augsburg, www.ispa-bunterkreis.de/projekt-geschwisterkinder

Nähere Informationen zu den ausgezeichneten Projekten, die Begründungen der Jury und die Dokumentation aller nominierten Projekte des Jahres 2013 sind abrufbar unter ibk-gesundheit.org/preisverleihungen/5-ibk-preis-2013/

Sonderpreis "Gesundheitsförderung und Prävention im Alter"

Anlässlich des "Europäischen Jahres für Aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen 2012" hatte die IBK einen Sonderpreis ausgeschrieben. Drei Wettbewerbseingaben wurden mit einem Preisgeld von je 1.000 Euro ausgezeichnet:

Betriebsübergabe – ein Gesundheitsthema
Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, Augsburg (Deutschland/Bayern)

"Dieses Projekt nutzt die Phase der Hofübergabe in der Landwirtschaft als Chance. Eine geordnete Betriebsübergabe führt zu klaren Vorstellungen über die Zeit im Alter und verbessert so die Gesundheit."

FitnessTreffs für Seniorinnen und Senioren
Stadt Esslingen und dem Stadtseniorenrat Esslingen, (Deutschland/Baden-Württemberg)

"Dieses niederschwellige, seniorengerechte Bewegungsprogramm verfolgt das Ziel, durch gezielte Übungen das Sturzrisiko zu verringern und soziale Kontakte zu fördern."

Gespräche zwischen den Generationen
Wiler Forum für Nachhaltigkeit WIFONA (Schweiz/Kanton St.Gallen)

"Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Wil interviewten im Rahmen dieses Projektes Personen über 65 und befragten sie zu ihrem Leben, zu Hoch-und Tiefpunkten sowie zu Tipps für eine gesunde Lebensführung."

Mehr zu den Gewinnern des Sonderpreises "Gesundheitsförderung und Prävention im Alter" unter ibk-gesundheit.org/preisverleihungen/5-ibk-preis-2013/5-ibk-preis-sonderpreis-2013/

Für den IBK-Preis 2013 nominierte Projekte aus Bayern

  • GESTALT, eine multimodale Bewegungsintervention zur Prävention von demenziellen Erkrankungen bei Personen im höheren Lebensalter
    Institut für Sportwissenschaft und Sport der Universität Erlangen-Nürnberg
  • Hörtexte für migrierte, funktionale Analphabetinnen in der Prostitution
    Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg
  • Universitäre Aufklärung Depression
    Otto-Friedrich-Universität Bamberg
  • Betriebsübergabe – ein Gesundheitsthema
    Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, Augsburg
  • GeschwisterCLUB, ein übertragbares Versorgungsmodell für Geschwister chronisch kranker oder behinderter Kinder
    ISPA – Institut für Sozialmedizin in der Pädiatrie, Augsburg