Zusammen aktiv bleiben

Ganzheitliche Gesundheit für Senioren in München – ZAB e.V. als Verein für Freizeit, Soziales und Gesundheit

Anlass

Der Wunsch nach einem Freizeit- und Gesundheitsangebot vorwiegend für ältere Menschen war 1981 Anlass für die Gründung des gemeinnützigen Vereins Zusammen aktiv bleiben e.V. (ZAB). Ehrenamtlich entwickelten dort Sportlehrer, Sozialpädagogen und Senioren Angebote, "bei denen der Mensch im Mittelpunkt steht, das Programm gleichberechtigt mitbestimmen kann und nicht nur Vorbereitetes zum Konsum vorgesetzt bekommt".

Projektziele

"Freizeit, Gesundheit und Soziales in einer Einheit": Ganzheitliche Gesundheitsförderung, die die körperliche Gesundheit stärkt und gleichzeitig die geistige und seelische Gesundheit fördert durch Steigerung der Aktivität, Mit- und Selbstbestimmung sowie Aktivierung der Selbsthilfepotenziale älterer Menschen; mehr Selbstwertgefühl und Lebensfreude. Begegnungsmöglichkeiten für Menschen unterschiedlicher Altersstufen, unterschiedlichen Geschlechts und unterschiedlicher Herkunft.

Umsetzung

Im Erwachsenenprogramm des ZAB sind derzeit ca. 600 Personen in über 60 Gruppen aktiv. Um langfristige Verhaltensänderungen im Sinne einer lebensbegleitenden Stärkung der Gesundheit zu erreichen, bietet der ZAB fast ausschließlich Dauergruppen an (fortlaufende Kurse, Einstieg jederzeit möglich). Die Gruppen sind klein und familiär; durch regelmäßige Teilnahme wachsen soziale Bindungen, Gesundheitsaspekte werden in das Alltagsverhalten übernommen. Wöchentlich 41 Gruppenangebote in drei Bereichen:

• Sport und Gesundheit: Körpererfahrung in 21 Kursen zu Fitness, Prävention oder Rehabilitation, ohne Leistungsdruck, ohne Verletzungsgefahr (z.B. Ausgleichsgymnastik, Beckenbodengymnastik, Koronarsport, Osteoporosegymnastik, Sitzgymnastik, Kegeln, Schwimmen, Volkstanz, Wandern, Entspannungstechniken)
• Kultur und Bildung: 18 Kurse frischen Bekanntes auf und erweitern den Horizont (z.B. Sprachkurse, Kunstführungen, Internationale Tänze, Philosophischer Gesprächskreis, Literaturtreff, PC-Kurse)
• Selbsterfahrung: acht Kurse, z.B. Gesprächs- und Trauergruppen, Malgruppe
• Offenes ZAB-Café, Mittagstisch einmal wöchentlich, Ausflüge, Veranstaltungen für jung und alt, Vorträge zu Themen aus Gesundheit und Umwelt. Projekt "Gemeinsam statt einsam": Vermittlung von Freiwilligen für Begleit- und Hilfsdienste. Soziale Arbeit: Erkennen von Handlungsbedarf, Einzelberatung und ggf. Vermittlung von Hilfe.

Alle Aktivitäten werden gemeinsam organisiert von Hauptamtlichen, Ehrenamtlichen und ZAB-Teilnehmern; Entscheidungen z.B. bezüglich Finanzen und Perspektiven werden von allen Interessierten gleichberechtigt getroffen; Mitgliedschaft ist keine Voraussetzung. Seit 1984 gibt es auch ein Kinderprojekt (derzeit 23 Kurse, 230 Kinder).

Dokumentation: Projektbericht, Programmheft, Flyer des Projekts

Ressourcen, Finanzierung

Finanzierung durch Kursgebühren, Spenden (50%), Regelförderung des Sozialreferats München, Abt. Offene Altenhilfe (40%) und Stiftungsgelder. Fünf hauptamtliche Mitarbeiter auf 2,7 Stellen (Sozialpädagogen, Sportlehrer), fünf geringfügig Beschäftigte, viele ehrenamtliche Helfer, 41 Gruppenleiter im Seniorenprogramm. Kooperation mit Krankenkassen bei Präventions-und Rehabilitationsangeboten (AOK: Rückenschule, Autogenes Training), sowie mit Ärzten, die das ZAB-Programm auslegen und Patienten auf Kurse hinweisen.
Kursgebühren: Einzelstunde (60 Min.) 1 Euro (Mitgliedschaft nicht erforderlich), Ermäßigung für Mitglieder (Mitgliedsbeitrag mind. 3,50 Euro pro Monat)

Kommentar im Projekt

"Die Nachfrage nach unserem Angebot steigt von Jahr zu Jahr. Die Anzahl der Menschen in München, die vereinzeln, vereinsamen und sinnvolle Freizeitgestaltung suchen, wächst … Hinzu kommt, dass die Zahl der Vorruheständler immer größer wird, die durch ihren verfrühten Austritt aus dem Arbeitleben primäre soziale Kontakte verlieren und neue Betätigungsfelder suchen … Wir merken den erhöhten Bedarf von Menschen, die auf der Suche sind nach Kursen, Begegnungen, Fitness, Entspannung, Wohlbefinden, sprich: nach einer ganzheitlichen Gesundheit."