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Sexuelle Bildung an Schulen nach dem Kooperationsschulmodell

Kompaktpaket zur sexuellen Bildung

Staatlich anerkannte Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen im Evangelischen Beratungszentrum München e. V.

Sexualpädagogische Einzeleinsätze in Schulklassen, insbesondere an Mittelschulen, zeigen bisher kaum eine Nachhaltigkeit. Durch kurzfristige Anfragen für solche Einsätze war die Organisation bisher sehr reaktiv und ineffektiv. Somit wurde die aktive Gestaltung einer nachhaltigen, bindungsorientierten Präventionsarbeit im Sinne des gesetzlichen Auftrags erforderlich.

Ziele

Im Hinblick auf die Struktur soll die Effizienz bei der Planung, Organisation und Durchführung der Aufklärungsarbeit gesteigert und damit auch eine Nachhaltigkeit und Kontinuität für Schülerinnen und Schülern sowie Lehrende hergestellt werden. Zudem ist es wichtig den Transfer von der Wissensvermittlung hin zur Handlungsebene, unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Sichtweisen der Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten. Auf der inhaltlichen Ebene besteht die Zielsetzung in einer entwicklungs- und altersadäquaten Auseinandersetzung mit den biologischen, emotionalen und sozialen Aspekten von Sexualität sowie die Wertschätzung des eigenen Körpers und ein selbstbestimmter, verantwortungsvoller Umgang mit der eigenen Sexualität aber auch die Akzeptanz der sexuellen Vielfalt.

Umsetzung

Mit dem Kooperationsschulkonzept steht der ganzen Schule ein standardisiertes und effizientes Kompaktpaket zur sexuellen Bildung zur Verfügung. Nach ausführlichen Informationen an Eltern und Lehrkräfte zu Schuljahresbeginn fanden über mehrere Wochen hinweg zweimal wöchentlich dreistündige, aufeinander aufbauende Projekteinheiten von der fünften bis zur zehnten Jahrgangsstufe statt, wobei jede Klasse von einem Frau-Mann-Team betreut wurde. Abhängig von Klassenstufe und Zusammensetzung gab es koedukative und geschlechtsspezifische Einheiten. Die hohe Präsenzzeit an der Schule ermöglichte auch außerhalb der sexualpädagogischen Veranstaltungen persönliche Einzelkontakte mit Schülerinnen und Schülern sowie einen intensiven Austausch mit den Lehrkräften. Am Ende des Veranstaltungszeitraums gab es zusätzlich die Möglichkeit einer offenen Sprechstunde für die Schülerinnen und Schüler.

Aufgrund der Gewährleistung einer nachhaltigen sexuellen Bildung und sexualpädagogischen Begleitung der Schülerinnen und Schüler während ihres gesamten Reifungsprozesses, konnten bestehende Wissens- und Kompetenzlücken besser erkannt und geschlossen werden. Dadurch findet eine ganzheitliche und nachhaltige Auseinandersetzung mit den biologischen, emotionalen und sozialen Aspekten von Sexualität in hohem Maß statt.

In den vergangenen zehn Jahren konnten bei 626 Veranstaltungen insgesamt 11.354 Kinder und Jugendliche erreicht werden.

Projektlaufzeit, Ressourcen und Finanzierung

Das Projekt existiert seit 2008 fortlaufend und wird auch zukünftig weitergeführt. Die Projektfinanzierung erfolgt durch öffentliche Zuschüsse vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales und vom Diakonischen Werk Bayern im Rahmen der gesetzlichen Pflichtleistung gemäß Schwangerschafts-Konfliktgesetz und nach dem Bayerischen Schwangeren-Beratungsgesetz. Für die Schulen ist dieses Angebot kostenfrei.

Trägerschaft und Projektkoordination

Getragen wird das Projekt durch das Evangelische Beratungszentrum München e.V. und koordiniert durch das sexualpädagogische Team.

Qualitätssicherung, Dokumentation und ggf. Evaluation

Standardisierte Ablaufprozesse in der Organisation sichern die Qualität des Angebots. Dazu wird jede Veranstaltung protokolliert und anschließend ausgewertet. Zusätzlich erfolgen Teamsitzungen, Kollegiale Beratungen, Supervision, Fortbildungen sowie Vorbereitungs- und Auswertungsgespräche mit der Schulleitung bzw. den Lehrkräften.

Kommentar aus dem Projekt

„Sexuelle Entwicklung ist ein lebenslanger Prozess, der sich bis ins Erwachsenenalter erstreckt. Folglich lässt sich Sexualaufklärung nicht auf ein punktuelles Ereignis beschränken. Insbesondere Kinder und Jugendliche brauchen während ihrer Entwicklung wohlwollende, offene und sensible Begleitung und Unterstützung.“

Kontakt

Staatlich anerkannte Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen im Evangelischen Beratungszentrum München e.V.
Ansprechpartnerin: Sabine Simon
Landwehrstraße 15 / Rgb. 80336 München
Telefon: 089-5904-8150
E-Mail: ssb@ebz-muenchen.de
Website: www.ebz-muenchen.de

Stand der Projektinformation: März 2020