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Aktionstag zur Rückengesundheit an Berufsfachschulen für Notfallsanitäter der Kommunalen Unfallversicherung Bayern

Heben und Tragen von Patienten, Arbeiten in un-günstigen Körperhaltungen, hoher Zeitdruck und eine große Verantwortung gehören zum Alltag von Rettungskräften. Folge dieser Belastungen ist eine hohe Prävalenz von Rückenbeschwerden im Rettungsdienst. Für die Prävention sind der richtige Umgang mit technischen Hilfsmitteln und ein Bewusstsein für die eigene Rückengesundheit von zentraler Bedeutung.

Ziele

Ziel ist es, zukünftige Rettungskräfte nachhaltig für die eigene Gesundheit zu sensibilisieren und zu befähigen, rückengerechte Hebe- und Tragetechniken unter anderem mit technischen Hilfsmitteln einsetzen zu können. Durch eine Schulung der Lehrkräfte soll das Thema Rückengesundheit besser in die Ausbildung integriert werden. Langfristig soll das Projekt ein fester Bestandteil des Curriculums werden.

Umsetzung

In einem partizipativen Prozess konzipierte eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe einen Aktionstag für Berufsfachschulen für Notfallsanitäter. Die Projektgruppe setzte sich aus Arbeits- und Gesundheitswissenschaftlern, Ingenieuren, Dozenten der Berufsfachschulen sowie Physiotherapeuten zusammen. Der in zwei zweitägigen Workshops entwickelte Aktionstag unterteilte sich in die Abschnitte

  • Vortrag zur Rückengesundheit
  • Workshops zu Hebe- und Tragetechniken mit Hilfsmitteln und
  • Praxisszenarien, in denen simulierte Notfallsituationen selbstständig und möglichst rückengerecht bewältigt werden sollen.

Die Berufsfachschulen wurden mit neuen technischen Hilfsmitteln ausgestattet. In einer intensiven Schulung wurden die Lehrkräfte sowohl zu rückengerechtem Arbeiten als auch in die neuen Hilfsmittel unterwiesen.

Laut Projektträger bestätigen die Schüler eine hohe Relevanz des Themas in ihrem Arbeitsalltag und zeigen eine hohe Lernbereitschaft bezüglich der Arbeitstechniken. Die Resonanz der Veranstaltungen fiel bei allen Beteiligten positiv aus. Für den Transfer des Lerninhalts in die Praxis entwickelten die Schulen zur Vertiefung zunächst Praxisaufgaben für die Schüler. Von Juli bis November 2016 wurden sieben Aktionstage mit ca. 160 Schülern durchgeführt. Aufgrund der positiven Resonanz sind laut Projekt-träger für 2017 weitere acht Aktionstage mit ca. 200 Schülern angesetzt.

In zwei Schulen wurde das Projekt pilotiert und von Studierenden der TU Berlin unter Prof. Dr. Claus Backhaus evaluiert. Diese Evaluation wurde adaptiert und an den nachfolgenden Schulen ebenfalls durchgeführt. Die Ergebnisse wurden grafisch ausgewertet und diskutiert. Ein Evaluationstreffen aller beteiligten Schulen zur Ausarbeitung von Optimierungsmaßnahmen ist laut Projektträger für Februar 2017 geplant.

Projektlaufzeit, Ressourcen und Finanzierung

Projektstart war im Herbst 2015. Die Schulung der Lehrkräfte fand im Frühjahr 2016 statt. Sowohl die Schulung der Lehrkräfte als auch die einzelnen Aktionstage wurden von der Kommunalen Unfall-versicherung Bayern (KUVB) finanziert. Kostenpunkte waren dabei der Einsatz der Lehrkräfte und des Physiotherapeuten sowie die Beschaffung der technischen Hilfsmittel. Die Personalressourcen der KUVB-Mitarbeiter wurden nicht berücksichtigt.

Kommentar aus dem Projekt

„Bedingt durch die partizipative Gestaltung des Projekts wird eine sehr hohe Akzeptanz und Motivation für das Thema ‚Rückengerechtes Arbeiten‘ seitens der Akteure geschaffen. Die Lehrkräfte achten in der rettungsdienstlichen Fachausbildung vermehrt auf die Prinzipien des rückengerechten Arbeitens.“

Kontakt

Kommunale Unfallversicherung Bayern (KUVB)
Ansprechpartner:
Yvonne Kupske, Daniel Schinke
Ungererstr. 71, 80805 München
Telefon: 089-36093406
yvonne.kupske@kuvb.de
www.brk-bayreuth.de/2016/11/aktionstag-rueckengesundheit-an-der-bfs-fuer-notfallsanitaeter-in-bayreuth/

Stand der Projektinformation: Juli 2017