Präventive Hausbesuche für Senioren

Angebot der Information, Beratung und Begleitung von Senioren und ihren Angehörigen

Seniorenamt der Stadt Bayreuth

Die Idee, präventive Hausbesuche für Senioren anzubieten, entstand ursprünglich im Kontext des städtischen Beratungskonzepts. Im Rahmen der Tätigkeit der gerontopsychiatrischen Beratungsstelle „Mobile Seniorenberatung“ wurde der Bedarf nach einem niedrigschwelligen, umfassenden Beratungsangebot deutlich. Das Pilotprojekt startete im November 2015 und wurde an die „Mobile Seniorenberatung“ angebunden.

Ziele

Ziel des „Präventiven Hausbesuches“ ist, Bayreuther Senioren möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben im eigenen Zuhause zu ermöglichen. Die notwendige Unterstützung, die individuell hierfür nötig ist, wird im Rahmen des Projektes neutral und kostenfrei in einem selbst gewählten Rahmen angeboten.

Umsetzung

Bei dem Projekt handelt es sich um ein niederschwelliges, zugehendes Angebot, das Information, Beratung und Begleitung der Senioren und ihrer Angehörigen beinhaltet. Es ergänzt das Aufgabenspektrum des Seniorenamtes und befasst sich mit den Lebensbereichen Gesundheit, Wohnen, Versorgung, Finanzen, Pflege, psychosozialen und sozialen Problemfeldern. Es handelt sich dabei um einen ganzheitlichen Ansatz, der sich nicht nur auf „Gesundheit“ beschränkt und insbesondere Isolation und Vereinsamung von alten Menschen berücksichtigt. Der „Präventive Hausbesuch“ wendet sich insbesondere an die Seniorengruppen, die mit den klassischen Beratungsangeboten nicht erreicht werden.
Zur Umsetzung des Projektes wurde eine halbe Stelle für eine sozialpädagogische Fachkraft geschaffen. Über die örtliche Presse, Infoflyer, Beteiligung an Veranstaltungen und mit Vorträgen konnten viele Senioren über das Angebot informiert werden. Stadtteilbezogene Anschreiben mit einem persönlichen Informationsbrief für Menschen über 65 Jahre runden das Angebot ab.
Die Bandbreite der Tätigkeit umfasst je nach Wunsch der Ratsuchenden telefonische Beratung, Termine in der Dienststelle und Besuche in der eigenen Wohnung (ggf. auch im Krankenhaus). Ergänzt wird dieses Angebot durch Sprechstunden in der städtischen Bürgerbegegnungsstätte.

Seit Projektbeginn wurden 444 Personen beraten und begleitet. Die Akzeptanz ist durchweg positiv. In vielen Fällen konnten mit einfachen, das Leben erleichternden Maßnahmen, z. B. Organisieren von hauswirtschaftlichen und pflegerischen Hilfen, Kontaktvermittlung an Vereine und Begegnungsstätten sowie Unterstützung bei Antragstellung, beispielsweise für finanzielle Hilfen, weitergeholfen werden. In einigen Fällen fand auch eine Weiterleitung an soziale oder medizinische Fachdienste statt. Dem Wunsch der Klienten, im häuslichen Umfeld zu bleiben konnte in der Regel entsprochen werden.

Fallzahlen: 2016 betrug die Zahl der Klienten 103, 2017 122, 2018 133 und bis August 2019 86.

Projektlaufzeit, Ressourcen und Finanzierung

Das Projekt begann am 01.11.2015 und läuft aktuell bis 31.12.2020. Eine Verlängerung oder Verstetigung wird abhängig von der Finanzierung angestrebt.

Für das Projekt steht bis derzeit bis 31.12.2020 befristet eine halbe Stelle zur Verfügung. Die Hans und Emma Nützel Altenstiftung Bayreuth als Kooperationspartner beteiligt sich an den Kosten. Die Finanzierung durch die Stiftung ist derzeit bis Ende 2020 gesichert.

Trägerschaft und Projektkoordination

Das Projekt wird von der Stadt Bayreuth in Kooperation mit der Hans und Emma Nützel Altenstiftung Bayreuth getragen. Innerhalb der Stadtverwaltung obliegt die Projektverantwortung dem Seniorenamt.

Qualitätssicherung, Dokumentation und ggf. Evaluation

Das Projekt wurde in der Anfangsphase durch das Institut für Praxisforschung und Projektberatung IPP in München wissenschaftlich begleitet.

Für den das Projekt finanzierenden Kooperationspartner „Hans und Emma Nützel Altenstiftung“ werden jährliche Tätigkeitsberichte und Abrechnungen erstellt. Für die Mitarbeiterin wird regelmäßige fachliche Fortbildung und Supervision angeboten.

Kommentar aus dem Projekt

„Die bisherigen Ausführungen zeigen auf, dass mit den „Präventiven Hausbesuchen“ zahlreiche Seniorinnen und Senioren in Bayreuth erreicht wurden und ihnen Hilfe in zentralen Lebens- und Problembereichen angeboten werden konnte. Aus den Rückmeldungen der besuchten Personen lässt sich auch deren hohe Zufriedenheit mit der Beratung belegen.“

Kontakt

Stadt Bayreuth - Seniorenamt
Ansprechpartnerin: Gaby Leykauf
Luitpoldplatz 13, 95444 Bayreuth
Telefon: 0921/25-1509
E-Mail: seniorenamt@stadt.bayreuth.de
www.bayreuth.de

Stand der Projektinformation: März 2020