Prävention in der Schule: Aktion Löwenzahn

Ein Zahnprophylaxeprojekt der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit e.V. (LAGZ)

Jeder Zahn ist ein Wunderwerk der Natur. Er hat Blutgefäße und Nerven in seinem Innern. Durch den Blutkreislauf ist er mit dem ganzen Körper verbunden. Für die Gesundheit und das Wohlergehen der Kinder sind gesunde Zähne also von größter Bedeutung.

Karies ist mit Abstand die häufigste Erkrankung des Menschen. Karieserkrankungen sind im Wesentlichen auf falsche Ernährungsgewohnheiten und fehlende Mundhygiene zurückzuführen. Karies ist also vermeidbar!

Während im Alter von sechs Jahren die meisten Kinder noch über vollständig gesunde Zähne verfügen, nimmt bei mangelnder Vorsorge der Gesundheitszustand der Zähne mit zunehmendem Schulalter rasch ab. Nur 0,8% der gesamten deutschen Bevölkerung verfügt über ein naturgesundes Gebiss (WHO, 2004). Durch zahnschädigende Zwischenmahlzeiten, ineffektive Mundhygiene und zu seltene Fluoridanwendung wird die Entstehung von Karies beschleunigt. Betroffen sind nicht alle Kinder gleichermaßen stark – etwa 20% der Kinder eines Jahrganges weisen einen sehr hohen Kariesbefall auf. Gerade bei diesen Kindern ist es wichtig, dass der eigene Hauszahnarzt in der Praxis das hohe Kariesrisiko diagnostiziert und am Bedarf orientiert entsprechend intensive Präventionsmaßnahmen frühzeitig einleitet.

Die Aktion Löwenzahn ist eine Zahnprophylaxe-Aktion für alle 2.700 Grund-und Förderschulen in Bayern mit dem Ziel, die Eigenverantwortung für die Zähne zum wesentlichen Bestandteil der individuellen, lebenslangen Vorbeugung von Zahnerkrankungen werden zu lassen.

Der regelmäßige vorsorgliche Zahnarztbesuch ist eine gute Gewohnheit, die erlernbar ist.

Im Detail verfolgt die Aktion Löwenzahn folgende

Ziele:

  • Auf eine spielerische und kindgerechte Art und Weise werden die Schüler motiviert, vom regelmäßigen vorbeugenden Besuch beim eigenen Hauszahnarzt Gebrauch zu machen als selbstverständliche Lebenspraxis.
  • Festigung des Verständnisses für die Wichtigkeit der Zahngesundheit schon im Kindesalter aller an der Aktion Löwenzahn Beteiligten (Eltern, Großeltern, Schulleiter, Hausmeister, Lehrer, Erzieher) für den Prophylaxegrundsatz „Vorbeugen ist besser als Heilen“.
  • Langfristige und nachhaltige Erziehung zur eigenverantwortlichen und selbständigen Gesunderhaltung des Körpers am Beispiel der Zähne.

Die Aktion Löwenzahn motiviert und begleitet die Schüler, setzt Anreize für Engagement in Klassen und Schulen und informiert alle Betroffenen – von den Eltern bis zu den Zahnärzten.

Ablauf der Aktion

Unter dem Motto „Löwenstark mit guten Zähnen“ wird allen bayerischen Schulkindern der 1. – 4. Jahrgangsstufe zu Beginn des Schuljahres vom Klassenlehrer ein Löwenzahn-Kuvert ausgehändigt. Darin befinden sich ein Elternbrief und zwei Löwenkarten für halbjährliche Zahnarztbesuche beim Hauszahnarzt.

Die Kinder lassen nach der zweimal jährlichen Vorsorgeuntersuchung beim Hauszahnarzt jeweils eine Löwenkarte abstempeln. Die abgestempelte Karte werfen die Kinder in eine Poster-Sammelbox, die in jeder der über 20.000 bayerischen Schulklassen hängt. Die Poster-Sammelbox besteht aus einem großen Löwen mit dem Namen DENTULUS, den die Kinder mit ihrer Karte „füttern“ können. Sie hängt das ganze Schuljahr gut sichtbar in der Klasse. Der Füllstand der Sammelbox ist jederzeit ablesbar, so dass die Klassenlehrer und Klassenlehrerinnen im Laufe des Schuljahres immer wieder motivierend an die Abgabe der Karten erinnern können. Am Schuljahresende werden die gesammelten Löwenkarten gezählt und gemeldet. Die erfolgreichsten Schulen werden mit einem Preis belohnt.

Und wo wäre Prävention besser angesiedelt als in der Gruppe? Über die Gruppendynamik im Klassenverband werden alle Kinder der 1. – 4. Jahrgangsstufen erreicht, besonders auch die Schüler und Schülerinnen aus Familien, in denen Gesundheitsvorsorge bisher einen geringen oder gar keinen Stellenwert einnimmt. Auf diese Schüler kommt es uns ganz besonders an.

Die Aktion Löwenzahn soll die Grund- und Förderschulen bei ihrer Aufgabe der ganzheitlichen Gesundheitserziehung, wie sie im Lehrplan verankert ist, unterstützen.

Die vier Säulen:

  • Mundhygieneübungen
  • Ernährungslenkung
  • Zahnschmelzhärtung durch sinnvollen Einsatz von Fluoriden
  • Regelmäßiger Kontakt mit dem eigenen Hauszahnarzt

sind die Fundamente der erfolgreichen Präventionsarbeit der LAGZ Bayern.

Präventionsangebote in Kindergärten und Schulen Bayerns sind feste Bestandteile der Arbeit der LAGZ. Regelmäßige von der LAGZ durchgeführte epidemiologische Studien über den Zahngesundheitszustand der bayerischen Schüler zeigen, dass sehr gute Erfolge erzielt werden.

Aber Erfolge sind keine Ruhebank, sondern lediglich die Bestätigung einer notwendigen Initiative. Gruppenprophylaxe wird weiter zum Wohl der bayerischen Jugend eingesetzt mit dem Ziel, die guten Ergebnisse sicher zu halten und wenn möglich noch weiter zu verbessern.

Kontakt

Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit e.V. (LAGZ)
Ansprechpartnerin: Brunhilde Beermann Geschäftsführerin
Fallstraße 34, 81369 München
Tel. 089-7233981 Fax 089-7235701
LAGZ-Bayern@t-online.de

Stand der Projektinformation: 2005