Mutter-Kind-Projekt PEACHES (Programming of Enhanced Adiposity Risk in Childhood – Early Screening)

Früherkennung eines Übergewichtsrisikos bei Kindern adipöser Mütter – Ein Projekt der Arbeitsgruppe Molekulare Ernährung am Forschungszentrum der Kinderklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)

Mehr als jede dritte Frau in Bayern ist zu Beginn der Schwangerschaft übergewichtig. Dies vervierfacht das Risiko des Kindes, ebenfalls Übergewicht zu entwickeln. Die Hälfte aller Kinder dieser Mütter wird als Jugendliche übergewichtig oder adipös sein. Die Adipositas Epidemie ist eine globale Herausforderung, jedoch fehlen Konzepte zur gezielten Prävention.

Ziele

Das Projekt zielt auf die Früherkennung eines Adipositas-Risikos bei Nachkommen übergewichtiger Mütter ab. Gezielte Ernährungsberatung findet statt.

Umsetzung

Zwischen 2010 und 2015 wurden in 24 bayerischen Geburtskliniken Mutter-Kind-Paare mit einer Risikokonstellation rekrutiert und untersucht. Die Untersuchungen schließen Blutuntersuchungen, körperliche Untersuchungen und eine Ernährungsbefragung ein. Die Probanden werden wie folgt begleitet:

  • Eingangsuntersuchung in der Schwangerschaft
  • 3 Monate nach der Geburt die erste Untersuchung des Neugeborenen
  • mütterliche Folgeuntersuchung 3 Jahre nach Geburt
  • Folgeuntersuchung des Kindes um den 5. Geburtstag
  • Ernährungsberatung
  • der Gewichtsverlauf der Kinder und ein Fragebogen zur Ernährung werden über die Kinderärzte und die Familien im Jahresturnus rückgemeldet
  • die Teilnahme endet mit dem 5. Lebensjahr des Kindes

Die Studienadhärenz ist mit ca. 90 % hoch. Erste Ergebnisse haben den Langzeitbiomarker HbA1c für den Blutzuckerspiegel im mütterlichen Blut als potentiellen Prädiktor für ein Langzeitrisiko identifiziert.

Über 1670 Mutter-Kind-Paare wurden in die Studie aufgenommen.

Projektlaufzeit, Ressourcen und Finanzierung

Die Studie startete im Jahr 2010 und ist zunächst bis 2020 angesetzt. Eine Verlängerung zur Langzeitbeobachtung ist geplant. Die Finanzierung erfolgt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Stiftung Kardiovaskuläre Prävention bei Kindern der Ludwig-Maximilians-Universität München. Es besteht eine enge Kooperation mit Geburtskliniken und niedergelassenen Kinderärzten in der Region.

Kommentar aus dem Projekt

„Neuere wissenschaftliche Studien zeigen, dass bereits frühe Einflüsse im Mutterleib zu einer „Fehlprägung“ und somit zu einem erhöhten Risiko für Übergewicht führen können (fetale Programmierung).“

Kontakt

PEACHES-Projektgruppe
Forschungszentrum der Kinderklinik
der LMU München, AG Molekulare Ernährung
Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Regina Ensenauer
Lindwurmstraße, 80337 München
Telefon: 089-8242-8257
peaches@med.uni-muenchen.de
www.peaches-studie.de

Stand der Projektinformation: Juli 2017