Moderne Drogenpolitik – zwischen Ideologie, Wissenschaft und den Ansprüchen einer modernen pluralistischen Gesellschaft
Ein politisches Planspiel für Schüler der Klassen 5 bis 10 – Projektwoche am Jenaplan-Gymnasium Nürnberg
Nach Ansicht des Bewerbers erschweren Ambivalenzen im gesellschaftlichen, politischen und juristischen Umgang mit Drogen die Suchtprävention. Für eine Projektwoche an einem Nürnberger Gymnasium wurde sein Modellprojekt zur Auseinandersetzung mit legalen und illegalen Drogen für die Schüler der Klassen 5 bis 10 umgesetzt.
Ziele
- transparente, ideologiefreie, wissenschaftlich fundierte und an den Interessen junger Menschen angelehnte Aufklärungsarbeit über die sozialen, gesundheitlichen, politischen sowie strafrechtlichen Gegebenheiten des Konsums legaler und illegaler Drogen
- Verdeutlichung des ungenutzten Potenzials des Lernortes Schule für die lebensweltnahe, bedarfsgerechte, selbstbestimmte und interessengesteuerte (Selbst-)bildung junger Menschen
- Grundsteinlegung für einen bewussten, willentlichen und wissentlichen Nichtkonsum oder Konsum von Suchtmitteln bei jungen Menschen
- neue Wege, wie medienpädagogische, politische, gesellschaftliche, wissenschaftliche und aufklärende Lerninhalte verknüpft werden können.
Umsetzung
Für eine Projektwoche vor den Sommerferien konzipierte der Drogen- und Suchtbeauftragte des Gymnasiums:
- ein mehrtägiges Rollenspiel
- am Beispiel eines Antrags zur Cannabislegalisierung der Grünen wurde die Entstehung eines Gesetzes im Deutschen Bundesparlament inszeniert
- Schülern wurde klassenübergreifend je eine definierte Rolle in einem Fachgremium (z. B. Gesellschaft, Recht, Wirtschaft, Gesundheit, Prävention etc.), in Bundesrat oder Bundestag, in der Presse/Medien oder als Lobbyist zugeteilt
- eine Webseite für einen Blog wurde entwickelt, auf die die Schüler mittels eigener Endgeräte schulintern zugreifen konnten
- Ablauf und Inhalt der Sitzungen der Fachgremien waren vorgegeben
- der Wochenplan für Gremiums-, Ausschuss-, Fraktions- und Plenarsitzungen und für Pressetermine war vorgegeben
- Lehrer waren gleichberechtigt in die Planspielstruktur eingebunden
Die Schüler wurden am Ende der Woche mittels Fragebogen interviewt. Die Ergebnisse wurden dokumentiert.
Teilnehmer waren alle Schüler der 5. bis 10. Klasse, d. h. 124 Personen und die Lehrkräfte.
Projektlaufzeit, Ressourcen und Finanzierung
Zur Umsetzung der Projektwoche am Jenaplan-Gymnasium Nürnberg vom 20.07. -24.07.2015 wurde die Regelarbeitszeit und die private Zeit des Bewerbers eingebracht.
Kommentar aus dem Projekt
Schüler: „Hinterher kannte man sich aus im Thema und man hat mal gemerkt, wieviel Arbeit zum Beispiel hinter der Tagesschau steckt.“, „… dass man gecheckt hat, wie das ganze Politikding funktioniert.“
Kontakt
Ansprechpartner:
Rolf Ring, staatlich anerkannter Sozialpädagoge
vormals: Jenaplan-Gymnasium, Nürnberg;
aktuell: Landratsamt Roth-Jugendamt/Jugendsozialarbeit
Brentwoodstr. 37, 91154 Roth
Telefon: 09171-9694-20
rolf.ring@landratsamt-roth.de
www.jpg320320320.wordpress.com
Stand der Projektinformation: Juli 2017