Mein Leben!

Einbettung der HIV-Thematik in persönliche, politische und soziale Kontexte durch eine ausleihbare Wander-Ausstellung.

Psychosoziale AIDS-Beratungsstelle München

Mit HIV infizierte Menschen sind trotz einer hochwirksamen antiretroviralen Therapie im Alltag immer wieder Diskriminierung und Stigmatisierung ausgesetzt. Es besteht eine enorme Diskrepanz zwischen medizinischer Therapieoption und gesellschaftlicher Haltung. Häufig führt die Diskriminierung zu sozialem Rückzug, Depression und Therapieabbruch.

Ziele

Durch die Einbettung der HIV-Thematik in persönliche, politische und soziale Kontexte wird versucht, eine Bewusstheit für Alltagsdiskriminierung zu schaffen. Ziel ist, ein Medium zu schaffen, das der Stigmatisierung und Diskriminierung entgegenwirkt und für Solidarität im Umgang mit Betroffenen auch im beruflichen Kontext wirbt, um die Lebens- und Arbeitssituation Betroffener zu verbessern und somit auch die Therapie-Adhärenz (Compliance) zu stärken. Ein weiteres Ziel ist die Aufklärung, dass HIV jeden treffen kann und wie wichtig eigenes präventives Verhalten ist.

Umsetzung

Es wurde eine ausleihbare (Wander-)Ausstellung geschaffen, in der 15 Menschen mit unterschiedlichsten Lebensweisen durch Fotos und Texte Einblicke in ihr Leben mit dem Virus gewähren. Sie erzählen von Höhenpunkten und Tiefschlägen, vom Alltäglichen und Außergewöhnlichen, zum Großteil anonym, aus Angst vor Diskriminierung und Stigmatisierung. Bisher war die Ausstellung an acht bayerischen Orten zu erleben und hat etwa 2.300 Besucher erreichen können.

Projektlaufzeit, Ressourcen und Finanzierung

Zu sehen ist die Ausstellung seit dem Jahr 2017. Gefördert wird das Projekt vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, die Deutsche AIDS Stiftung und die ViiV Healthcare GmbH.

Trägerschaft und Projektkoordination

Projektträger ist der Caritasverband München und Freising, die Koordination erfolgt durch das Präventionsteam der psychosozialen AIDS Beratungsstelle München.

Qualitätssicherung, Dokumentation und ggf. Evaluation

Die Qualität des Projekts wird durch die Dokumentation und Auswertung von Besucherrückmeldungen und Pressestimmen sichergestellt.

Kommentar aus dem Projekt

„Ein Mönch, eine Rentnerin, ein Priester, eine Obdachlose, ein Soldat, ein Krankenpfleger, Mutter, Tochter, Vater, Sohn: viele individuelle Lebens- und Leidensgeschichten. ,Leider muss auch hier ein Teil der Geschichten anonym erzählt werden, weil Diskriminierung und Stigmatisierung an der Tagesordnung sind'.“

Kontakt

Psychosoziale AIDS-Beratungsstelle München
Ansprechpartnerin: Regina Lange-Rönning
Schrenkstr. 3, 80339 München
Telefon: 089-5003-5520
E-Mail: aidsberatung@caritasmuenchen.de
https://www.caritas-nah-am-naechsten.de/psychosoziale-aids-beratungsstelle/cont/36371

Stand der Projektinformation: März 2020