Gesundheitsförderung in der Pflegeausbildung

Bewegung und Stressbewältigung für die Auszubildenden an der Krankenpflegeschule am Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren

Die Prävention berufsbedingter Belastungen künftiger Pflegekräfte am Lernort (entsprechend des Setting-Ansatzes der WHO) hat eine hohe Bedeutung. An der Krankenpflegeschule der Bezirkskliniken Schwaben am Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren werden in der generalistischen Pflegeausbildung die Ausbildungsinhalte aus der Kranken- und Kinderkrankenpflege sowie der Altenpflege zusammengeführt. Damit wird die Pflegeausbildung in Deutschland dem europäischen Standard angeglichen. Der Berufsabschluss kann für den Schwerpunkt „Gesundheits- und Krankenpflege“ oder „Altenpflege“ erworben werden.

Projektziele

Die Schüler/innen sollen innerhalb ihrer Ausbildung verschiedene Angebote zu Bewegung und Entspannung kennenlernen, deren gesundheitsfördernde Wirkung erleben und entsprechend persönlicher Vorlieben weiterhin durchführen: Förderung von körperlicher Aktivität zur Erhöhung der Fitness, des Wohlbefindens, zur Gewichtskontrolle und zum Stressabbau, Erlernen von Stressbewältigungsstrategien, Förderung von Selbstkompetenz, Kreativität und Ressourcen.

Umsetzung

Während des zweiten und dritten Ausbildungsjahres an der Krankenpflegeschule am Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren werden kontinuierlich Angebote zur Gesundheitsförderung in den Unterricht integriert. Das Projekt begann im Oktober 2011 und lief bis Juli 2013, insgesamt 28 Schülerinnen und Schüler in der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege und Altenpflege (generalistische Pflegeausbildung) nahmen daran teil. Vor Projektbeginn wurde eine schriftliche Bedarfsanalyse bei der Pilotklasse durchgeführt und die Angebote entsprechend ausgewählt. Insgesamt umfassten sie rund 30 Unterrichtsstunden:

• „Bewegung und Entspannung mit Spaß“: Nordic Walking, Rückenschule, Aerobic, orientalischer Tanz, Yoga, Pilates, Training im Fitnessstudio, Musiktherapie (Rhythmus, Trommeln, Gesang), Aikido, Progressive Muskelentspannung, Life-Kinetik, Blitzentspannung in der Pause (Durchführung jeweils einmal im Rahmen von zwei bis drei Unterrichtsstunden)
• „Stress lass nach“: Reflexion berufstypischer Befindlichkeiten zur Entwicklung von Handlungsstrategien zur Stärkung der Selbstkompetenz (Gruppenangebot im Unterricht), Gruppen- oder Einzelsupervision (nach exemplarischer Durchführung freiwillige Fortsetzung auf Nachfrage), Workshop „Prüfungsstress erfolgreich bewältigen“ vor der Abschlussprüfung, Aromatherapie in den Klassenräumen
• Angebote außerhalb des Unterrichts während des Theorieblocks (freiwillige Teilnahme): Gruppensupervision, Malgruppe mit Ausstellung im Schulgebäude, Nordic Walking (Selbstorganisation durch Schülerinnen), Nutzung des Fitnessraumes, Fußballturnier Lehrer gegen Schüler

Evaluation am Ende des dritten Ausbildungsjahres (August 2013): Wirksamkeitsanalyse bei der Pilotklasse (Fragebögen), eine detaillierte Auswertung folgt bis zum September 2013. Die Angebote werden beibehalten oder ggf. entsprechend verändert. Ab Herbst 2013 sind weitere Angebote geplant, z.B. Workshops „Gesundes Pausenbrot“, „Gesund kochen am Feierabend“, Fußball, Jogginggruppe, Zumba, Orientalischer Tanz, Tai-Bo.

Dokumentation: Projektbericht

Ressourcen, Finanzierung

Koordination, Planung und Evaluation und Supervision durch die projektverantwortliche Lehrkraft der Schule, Finanzierung durch den Träger (teilweise Einsatz freiberuflicher Trainer/innen auf Honorarbasis) und durch Krankenkassen. Die Malgruppe wurde von einer Lehrkraft der Schule ehrenamtlich geleitet.

Kommentar aus dem Projekt

„Nach dem Projekt: Wirksamkeitsanalyse mittels Fragebögen (bei Pilotklasse) …. Ergebnis: Positiv in Bezug auf Wirkung, Nachhaltigkeit und bezüglich der Aufwertung der Ausbildung … Fortsetzung der gesundheitsfördernden Angebote erfolgt – Implementierung im Lehrplan – mit teils veränderten Angeboten.“