Gesunde vhs

Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements an den Volkshochschulen Schwabach, Schwarzachtal, Unteres Pegnitztal und im Landkreis Roth

Der Bayerische Volkshochschulverband e.V. (bvv) ist die Dachorganisation der 218 Volkshochschulen in Bayern mit rund 1.000 Betriebsstätten und etwa 1.500 Mitarbeitern. Die Volkshochschulen sind zu etwa 40% kommunal, zu knapp 60% als Verein und einige wenige als GmbH organisiert. Viele von ihnen sind kleine Einheiten mit fünf bis zehn Mitarbeitern. Der bvv will seine Mitgliedseinrichtungen bei der Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements unterstützen. Beweggründe sind eine hohe Zahl von krankheitsbedingten Arbeitsausfällen, die Notwendigkeit einer nachhaltigen Personalentwicklung und -politik aufgrund des demographischen Wandels (Mitarbeiterbindung) und der Wunsch nach Erhöhung der Attraktivität als Arbeitgeber (Mitarbeitergewinnung).

Projektziele

In einem Pilotprojekt wird Betriebliches Gesundheitsmanagement als Prozess der Organisationsentwicklung an vier kommunalen mittelfränkischen Volkshochschulen eingeführt (vhs des Landkreises Roth, vhs Schwabach, vhs Schwarzachtal und vhs Unteres Pegnitztal), um die Gesundheit der dortigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhalten und zu stärken. Das Konzept soll prozessorientiert, partizipativ und ganzheitlich (verhältnis- und verhaltenspräventiv) sein und den salutogenetischen Ansatz berücksichtigen, den die Volkshochschulen in der Gesundheitsbildung verfolgen.

Umsetzung

Für das Projekt wurde ein strukturiertes Vorgehen im Sinne des BGM gewählt (Projektmanagementzyklus): Erarbeitung gemeinsamer Ziele und Vorstellungen, Planung der Analyse, Durchführung der Analyse in Mitarbeiterworkshops mit online durchgeführtem Impulstest, Erarbeitung der Maßnahmen pro Volkshochschule, Durchführung der Maßnahmen, Zwischenfeedbacks. Maßnahmen:

  • Einrichtung eines Arbeitskreises Gesundheit beim Bayerischen Volkshochschulverband als Steuerkreis, vertreten sind die Leitungen der vier teilnehmenden Volkshochschulen, jeweils eine Beraterin für Betriebliches Gesundheitsmanagement der Techniker Krankenkasse und der Kommunalen Unfallkasse Bayern sowie der Referent Gesundheit des Bayerischen Volkshochschulverbandes.
  • In einem ersten Workshop im September 2012 wurden im Steuerkreis die Projektziele festgelegt (Kompetenzentwicklung, Sensibilisierung für gesundheitsbewusstes arbeiten, praktische Gesundheitsangebote, Entwicklung von Rahmenbedingungen, Anerkennungskultur u.a.)
  • Analyse mit Hilfe des Impulstests (www.impulstest.at; online-Befragung); Auswertung im Februar/März 2013, Erarbeitung erster Maßnahmen zunächst mit den Mitarbeitern, später mit den Leitungen; zudem Möglichkeit eines einstündigen individuellen Coachings mit der externen Beraterin. Die erarbeiteten Maßnahmen betrafen vor allem die Bereiche Arbeitsmittel (z.B. einheitliche Vorlagen), Arbeitsorganisation/Kommunikation (z.B. Teamsitzungen, Absprachen), Arbeitsplatz (Ergonomie, Raumklima), Führung/Kommunikation (z.B. Feedbacks, Kommunikationsregeln) und der Personalentwicklung (z.B. Weiterbildungsmöglichkeiten, Eingruppierung).
  • Der Steuerkreis wird die durchgeführten Maßnahmen bewerten und die weiteren Schritte abstimmen (Zwischenworkshops). Nach spätestens zwei Jahren soll erneut eine Analyse durchgeführt werden. Aufgrund der dabei erzielten Ergebnisse wird der Lernzyklus ggfs. modifiziert.

Dokumentation: Projektbericht

Ressourcen, Finanzierung

Kooperationsvereinbarung mit der Techniker Krankenkasse und der Kommunalen Unfallkasse Bayern, die ein gemeinsames Budget und personelle Ressourcen sowie Beratung und Moderation im Projekt vorsieht. Weitere Mittel stammen vom bvv-Bezirk Mittelfranken.

Kommentar aus dem Projekt

„Die Projektpartner sind sich darin einig, dass BGM mehr umfasst als nur Einzelmaßnahmen … BGM als geplanter Prozess ist ein Lernzyklus, der durch Schaffung von Strukturen initiiert wird und über die Analyse zu Maßnahmen führt und im Anschluss evaluiert und kontinuierlich weitergeführt wird … Darüber hinaus soll im Sinne der Transferfähigkeit überprüft werden, inwieweit das Konzept für andere kleine und mittlere Volkshochschulen übernommen werden kann.“

Kontakt

Bayerischer Volkshochschulverband e.V. (bvv)
Ansprechpartner: Gerhard Hartmann
äustlestraße 5, 80339 München
Tel. 089-51080-25
gerhart.hartmann@vhs-bayern.de
www.vhs-bayern.de

Stand der Projektinformation: Dezember 2013