Gesund leben im Stadtteil

Ein Gemeinschaftsprojekt für die Bewohnerinnen und Bewohner der Nürnberger Südstadt

Anlass

Im Nürnberger Stadtteil St. Peter/Lichtenhof leben rund 47.000 Menschen, fast ein Drittel von ihnen hat einen Migrationshintergrund. Angebote zur Gesundheitsförderung fanden bisher nur anlassbezogen und in einzelnen Einrichtungen statt. Angeregt durch das Bündnis für Familie wurde das Konzept "Gesund leben im Stadtteil" entwickelt, um gesundheitsfördernde Maßnahmen einrichtungsübergreifend unter Berücksichtigung der kulturellen Hintergründe und der breiten Altersstruktur anzubieten, beginnend bei Schwangeren über Kindergartenkinder bis hin zu Senioren.

Projektziele

"Hauptanliegen ist es, die Stadtteilbewohnerinnen und -bewohner jeder Nationalität, Kulturzugehörigkeit und jeden Alters zu erreichen, um das Thema Gesundheit mit Hilfe eines möglichst niedrigschwelligen Angebotes nahe zu bringen": Damit sollen auch Menschen angesprochen werden, die bisher wenig Zugang zu Gesundheitsangeboten hatten. Themen sind seelische Gesundheit, Ernährung und Bewegung; der Erhalt der Gesundheit und die Prävention von Gesundheitsschäden werden theoretisch und praktisch vermittelt. Förderung des Miteinanders von Jung und Alt, Stärkung des sozialräumlichen "Wir-Gefühls", Austausch der Kulturkreise. Durch Kooperationen entsteht ein bedarfsgerechtes, vielfältiges Angebot im Stadtteil.

Umsetzung

"Gesund leben im Stadtteil" startete im Jahr 2004. Beteiligt sind Familienzentrum (Kindergarten), Seniorenzentrum und Kulturtreff Bleiweiß, das Jugendkulturhaus Quibble und das Gesundheitsamt Nürnberg. Die Projektgruppe erfasst Themenwünsche, entwickelt Angebote und Schwerpunktthemen. Zwei Mal jährlich (Frühjahr/Sommer, Herbst/ Winter) informiert ein Flyer über das Programm, das jeweils ca. acht Veranstaltungen umfasst. Die Teilnahme ist in der Regel kostenfrei.

  • Vorträge und Gesprächsreihen (z.B. Depressionen, Diabetes, Der Körper im Alter, Gesunde Ernährung), Kurse und Workshops (z.B. Autogenes Training, Massage, Kinesiologieübungen, Babymassage, Baby-Trageberatung), Seminare (Selbstbehauptungswochenende für Migrantinnen), Mitmachveranstaltungen (z.B. Tanzen, Kletterwand, Migrantinnen-Kegeln), Exkursionen in Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen (Wanderungen, SinnenFeld), Jung-und-Alt-Gruppe von Senioren und Kindergartenkindern
    (z.B. Bewegungsspiele früher und heute). Schwerpunktthemen behandeln Aspekte für alle Projektpartner, z.B. Seelische Gesundheit, Stärkung des Immunsystems, Sexualität (Sexualerziehung, Sexualität im Alter).
  • Durchführung der Angebote: Fachkräfte der Projektpartner, externe Experten (Ärzte,
    Psychologen, Fachdienste, Ehrenamtliche), ggf. Einladung von Dolmetschern oder mehrsprachigen Experten. Veranstaltungsorte: Einrichtungen der Projektpartner und außerhalb (Wanderungen, Exkursionen). Auswertung über Reflexionsbögen.
  • Öffentlichkeitsarbeit: Programmflyer, Presseinformationen, Internet. Die meisten Teilnehmer werden niedrigschwellig über Mundpropaganda und direkte Ansprache erreicht.

Vorstellung des Projekts auf der Fachtagung "Mehr Gesundheit für Kinder und Jugendliche in sozial schwierigen Lebenslagen in Nürnberg" (2007)

Dokumentation: Projektdokumentation, Programme 2004 bis 2008, Presseberichte

Ressourcen

Projektpartner: Familienzentrum Bleiweiß (Träger: Jugendamt Nürnberg), Seniorentreff Bleiweiß (Seniorenamt Nürnberg), Kulturtreff Bleiweiß (Amt für Kultur und Freizeit, Nürnberg), JugendKinderKultur Quibble (Kreisjugendring Nürnberg-Stadt) und Gesundheitsamt Nürnberg, unterstützt durch Ehrenamtliche und Fachkräfte aus Gesundheits- und Sozialbereich. Projektgelder für Honorare und Material (u.a. Bündnis für Familie, Kulturladenverein St. Peter-Lichtenhof).

Kommentar im Projekt

"Durch die Kooperation der unterschiedlichen Einrichtungen ist ein bedarfsgerechtes, vielfältiges und auf die Zukunft hin ausgerichtetes Angebot für den Stadtteil entstanden … Durch die kultur- und altersübergreifenden Angebote werden Menschen bzw. unterschiedliche Zielgruppen stärker in Austausch gebracht … Unser themenübergreifender, ganzheitlicher Ansatz lässt sich durchaus auf andere Stadtteile übertragen."
– "Für uns war es erstaunlich, wie sich mit wenig Mitteln, aber mit team- und kooperationsfähigen Menschen, eine hohe Wirkung erzielen lässt" – "Wir freuen uns auf viele weitere gemeinsame Jahre mit vielen produktiven, gesunden Ideen und Projekten."

Kontakt

Für die Projektpartner: Familienzentrum Bleiweiß
Ansprechpartnerin: Hülya Hunger Vordere
Bleiweißstraße 2, 90461 Nürnberg
Tel. 0911-493394
familienzentrum-vorderebleiweiss@stadt.nuernberg.de

Stand der Projektinformation: Mai 2009