Freunde

Ein Präventionsprojekt für Kinder gegen Sucht und Gewalt

Unter dem Namen "Freunde" firmiert – jetzt ganz neu – das Projekt "Leben ohne Sucht und Gewalt". 1999 als Initiative der Rotary Clubs im Chiemgau gestartet, wird das Projekt in vielen Städten und Landkreisen in Bayern, im Saarland, demnächst auch in Nord- und Ostdeutschland und in Österreich durch Rotary initiiert und getragen.

Auslöser für die Initiative waren und sind erschreckende Zahlen: Jeder achte Bundesbürger ist abhängig – so von:

  • Nikotin 5,8 Mio. bei 16,7 Mio. Rauchern
  • Alkohol 2,7 Mio. bei insgesamt 9,3 Mio. Menschen mit riskantem Konsum
  • Medikamenten 1,4 Mio.
  • Illegalen Drogen 290.000

Weiterhin sind die klassische Spielsucht, Ess-Störungen und – mit gravierenden Zuwachszahlen – die Computer-Spiel-Sucht als Abhängigkeiten zu definieren. Die Zunahme von Gewalt unter Kindern, gegenüber Behinderten oder Ausländern ist tagtägliches Thema der Medien.

Das Projekt "Freunde" verfolgt das Ziel, Sucht- und Gewaltentstehung bei Kindern im Elementarbereich primärpräventiv zu begegnen. Dass Primärprävention bei Kindern gerade im frühkindlichen Alter besonders erfolgversprechend wirkt, ist Erkenntnis der jüngeren Forschung in der Medizin, der Psychologie und Pädagogik. Das Projekt selbst wird mit einer wissenschaftlichen Studie zu diesem Themenumfeld begleitet.

Selbstverständlich werden die Kinder im Betreuungsprozess nicht mit den Realitäten und Auswirkungen von Sucht und Gewalt konfrontiert. Das von Rotary getragene Projekt zielt darauf ab, die Lebenskompetenzen der Kinder zu stärken und dadurch ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Dazu gehören: Selbstwahrnehmung, Kommunikationsfähigkeit, Umgang mit Stress und negativen Emotionen, Einfühlungsvermögen, emotionale Intelligenz, Problemlösungen in der Gruppe sowie kreatives und kritisches Denken.

Diese Zielsetzung wird durch das Angebot eines Fortbildungsprogramms für pädagogisches Fachpersonal aus Kindertagesstätten erreicht, die in pädagogischen Vorhaben, die auf eine Förderung der Lebenskompetenzen bei Kindern abzielen, geschult werden. Weiterhin wird eine intensive Zusammenarbeit mit den Eltern und deren Sensibilisierung für diese Probleme sowie eine Begleitung der elterlichen Erziehungsarbeit angeboten.

Die pädagogischen Maßnahmen, die dem Fachpersonal vermittelt werden, sind unter wissenschaftlichen Aspekten zusammengestellt und orientieren sich an der Definition der Lebenskompetenzen der WHO sowie an den aktuellen Bildungs- und Erziehungsplänen der Bundesländer.

Die Einführung und Umsetzung des "Freunde" Projektes wird vermittelt und fachlich begleitet durch regionale Präventionsfachkräfte, die Ansprechpartner für Erzieher/-innen und Eltern vor Ort sind. Die Präventionsfachkräfte werden wiederum von den regionalen Rotary Clubs finanziert und begleitet. Die Präventionsfachkräfte können in direkten Gespräch mit den Erzieher/innen und aus Kenntnis der Situation vor Ort sehr gut auf die konkreten Bedürfnisse der jeweiligen Tagesstätten eingehen. Über immer wieder veranstaltete Treffen der Erzieher/innen wird ein regionales Netzwerk installiert, das wiederum neue Erkenntnisse aus Forschung oder Weiterentwicklung aktueller Inhalte der Maßnahmen transportiert.

Das Projekt "Freunde" von Rotary verfolgt zusätzlich das Ziel, das Thema Prävention und dazu gehörende konkrete Vorhaben in Kindertagesstätten grundsätzlich zu fördern. Hierzu liefern Bildungs- und Erziehungspläne in den Bundesländern wichtige Grundlagen. Zu deren Umsetzung sind jedoch eine Fortbildungsoffensive für das Personal und ausreichende Ressourcen für die praktische Arbeit erforderlich, die in den Kindertagesstättengesetzen verankert werden müssen. Rotary wird daher im Gespräch mit politischen und gesetzgebenden Organen versuchen, einerseits die Notwendigkeit der Primärprävention zu belegen, andererseits Wege der erfolgreichen Umsetzung aufzuzeigen.

Das Projekt "Freunde" wird gemeinsam mit Kooperationspartnern ungesetzt und von diesen organisatorisch und finanziell unterstützt. Dies sind:

  • BMW Group
  • beta pharm
  • Die Gesundheitsinitiative bayernaktiv

Als Förderer stehen weitere Unternehmen und Personen hinter dem Projekt u.a. die AOK Bayern und das Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen.

Unabhängig davon gibt es im Umfeld der jeweiligen rotarischen Clubs, die das Projekt tragen, zahlreiche Sponsoren, die mit ihrem Beiträgen zur Finanzierung beitragen.

Über Rotary

Rotary ist eine weltweite Vereinigung berufstätiger Männer und Frauen. Von seinen Mitgliedern werden hervorragende berufliche Leistungen, persönliche Integrität und Weltoffenheit sowie die Bereitschaft zum persönlichen Dienst am Gemeinwohl erwartet. Als Gemeinschaft freier Menschen toleriert Rotary vorurteilsfrei alle Religionen, Rassen und Völker und demokratische Parteien. Der jeweilige örtliche Rotary Club ist die kleinste – allerdings tragende Einheit – einer weltumspannenden Organisation mit derzeit 31.000 Clubs in 166 Ländern.

Kontakt

Dr. Christiane A. Pudenz
Organisationsbüro Freunde
Seitzstr. 8/IV
80538 München
Tel. 089-2109-6112
Fax 089-2109-6120

Weitere Informationen finden Sie unter:
www.stiftung-Freunde.de

www.Rotary.de

Stand der Projektinformation: 2004