Fit für Familie

Erziehung – Gesundheit – Bildung: Eine Woche für Eltern und Kinder in sozial benachteiligter Lage, organisiert vom Bündnis für Familie Erlangen-Höchstadt

Zwischen Einkommensarmut und dem Bildungsgrad von Eltern und ihren Kindern sowie der Gesundheit besteht ein enger Zusammenhang. Kinder aus sozial benachteiligten Familien haben außerdem ein signifikant erhöhtes Unfallrisiko, Risikofaktoren sind beengte Wohnverhältnisse, unsicheres Spielzeug und eine wenig geschulte Motorik. Die Arbeitsgruppe „Benachteiligte Familien“ im Bündnis für Familie Erlangen-Höchstadt hat daher für die Zielgruppe benachteiligter und von Armut bedrohter oder betroffener Familien eine Maßnahme mit lebensweltorientierten Bildungsinhalten für die Eltern und motorisch orientierten Angeboten für die Kinder entwickelt.

Ziele

Nachhaltige Verbesserung der Erziehungskompetenz der Eltern im Rahmen eines erlebnisorientierten Ansatzes mit Schwerpunkten auf der Verbesserung der Kompetenzen im Hinblick auf die Unfall- und Gewaltprävention für Kinder in der Familie. Die Bildungsmaßnahme umfasst eine Vielzahl erlebnispädagogischer Elemente und gibt Anregungen für weitere gesundheits- und bewegungsorientierte Aktivitäten.

Umsetzung

Die Woche „Fit für Familie“ ist eine niedrigschwellige, ressourcenstärkende Bildungsmaßnahme nach § 16 SGB VIII. Teilnehmen können Familien aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt, die Leistungen aus dem ALG II beziehen oder knapp über der ALG II-Grenze liegen. Unterkunft ist die Jugendherberge Pottenstein, die in ländlicher Lage praktische Anregungen für eine kostengünstige, naturnahe Freizeitgestaltung gibt. Die Maßnahme wurde bereits drei Mal durchgeführt (2009, 2012, 2014).

• Schulung der Eltern zu Gesundheitsförderung, Erziehung und Sexualkunde, erlebnispädagogische Aktivitäten für Kinder mit den Schwerpunkten Bewegung, alltagspraktische Kompetenzen und Bewältigungsstrategien, Selbstwirksamkeit
• Betreuung durch zwei Sozialpädagoginnen mit Erfahrung in der Beratung der Zielgruppe und mindestens fünf qualifizierte Kinderbetreuerinnen, zum Teil Studierende der Fachhochschule. Enge Kooperation mit der Jugendhilfeplanung und dem Fachdienst Familienbildung im Jugendamt.
• Im Anschluss zweimal jährlich Nachtreffen mit motorisch-spielerischen Angeboten für die Kinder und Austausch über Erziehungsthemen für die Eltern.

Dokumentation: Projektbericht, Presseberichte, DVD

Ressourcen und Finanzierung

Veranstalter der Bildungsmaßnahme ist ein Trägerverbund aus Diakonie, Caritas, Kinderschutzbund, VDK Kreisverband Erlangen Höchstadt und dem Bündnis für Familie Erlangen-Höchstadt; er trägt die Personal- und Organisationskosten. Die Finanzierung der Woche erfolgt über das Jugendamt, über Spenden und einen geringen Teilnahmebeitrag (100 Euro pro Familie).

Kommentar aus dem Projekt

„Die organisatorische Leitung … kann auf eine Bildungsmaßnahme zurückschauen, in der jede TeilnehmerIn unterstützt, motiviert und nachhaltig gefördert wurde. Die thematischen Angebote wurden sehr gut angenommen ... Die Familien treffen und unterstützen sich über die Maßnahme hinaus. Diese Netzwerke wirken sich sehr positiv auf die Familien aus. Spannungen können reduziert werden, es entsteht ein reger Austausch zwischen den Eltern und den Kindern.“