FARKOR
Vorsorge bei familiärem Risiko für das kolorektale Karzinom
Ein Projekt der Felix-Burda-Stiftung München
Die Gruppe der familiär vorbelasteten Menschen unter 50 Jahren wird in der Darmkrebsvorsorge bisher nicht berücksichtigt. Nachgewiesen haben diese Menschen aber ein zwei- bis viermal so hohes Risiko an Darmkrebs zu erkranken. Um diese Menschen besser zu versorgen, wurde FARKOR in Bayern ins Leben gerufen.
Ziele
FARKOR identifiziert Menschen in Bayern mit einem familiär erhöhten Darmkrebsrisiko schon zwischen 25 und 49 Jahren mittels einer Familienanamnese beim Arzt. Familiär belasteten Menschen soll eine risikoangepasste Darmkrebsvorsorge angeboten und die Sterblichkeit von Darmkrebs damit gesenkt werden. Nach erfolgreichem Abschluss soll FARKOR in die bundesweite Regelversorgung übernommen werden.
Umsetzung
Darmkrebs-Patienten werden durch ihre Krankenkasse schriftlich über das erhöhte Risiko ihrer Verwandten informiert.
- Patienten zwischen 25 und 49 werden systematisch von Ärzten in bayerischen Praxen nach Darmkrebserkrankungen in der Familie gefragt (regelhafte Erhebung der Familienanamnese).
- Sie haben die Möglichkeit, eine vorgezogene Vorsorgekoloskopie (entsprechend der Empfehlungen der wissenschaftlichen Leitlinie) oder einen immunologischen Stuhltest in Anspruch zu nehmen.
- Über eine Website mit interaktivem Risikotool können sich Menschen auch selbst über ihr individuelles Erkrankungsrisiko informieren.
- Sie können über die Eingabe ihrer Postleitzahl nach FARKOR-Ärzten in ihrer Nähe zu suchen.
- FARKOR läuft noch mindestens bis März 2020. Erst danach werden die Ergebnisse wissenschaftlich ausgewertet.
Projektlaufzeit, Ressourcen und Finanzierung
Die offizielle Projektlaufzeit für Ärzte und Patienten ist Oktober 2018 bis März 2020. Erst nach Abschluss des Projektes können Angaben über erreichte Personen und Teilnehmerzahlen gemacht werden. FARKOR ist ein durch den Innovationsfonds gefördertes Pilotprojekt zu den Förderbekanntmachungen vom 11. Mai 2016.
Trägerschaft und Projektkoordination
Konsortialführer des Projektes ist die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB), Konsortialpartner sind: AOK Bayern, vdek, TK, DAK, Barmer, BKK Landesverband Bayern, die KNAPPSCHAFT, LMU München, UMIT.
Initiator von Farkor ist die Felix Burda Stiftung.
Qualitätssicherung, Dokumentation und ggf. Evaluation
Die Zertifizierung der Ärzte erfolgt mittels Online-Schulung durch die KVB (Konsortialführer), die Auswertung der Ergebnisse durch das Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE) der LMU München.
Kommentar aus dem Projekt
Slogan eines Werbeplakats: „Das Lächeln von Oma, die Nase von Papa. Den Darmkrebs von Mama? Nicht nur schöne Dinge werden vererbt. Darmkrebs in der Familie? Sprich darüber!“
Kontakt
Felix Burda Stiftung
Ansprechpartnerin: Andrea Graf Arabellastraße 27, 81925 München
Telefon: 089-9250-2501
E-Mail: andrea.graf@felix-burda-stiftung.de
Stand der Projektinformation: März 2020