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Drogenprävention für Menschen mit Migrationshintergrund

Prävention und Aufklärung zum Thema Alkohol und Drogen unter Berücksichtigung der unterschiedlichen kulturellen Herkunft der Zielgruppe

Bildungskoordination für Zugewanderte der Stadt Amberg, Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme Amberg, Polizeiinspektion Amberg, Jugendmigrationsdienst - CJD

In ihrer alltäglichen Arbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund ist den Kooperationspartnern, der Bildungskoordinatorin der Stadt Amberg, der Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme Amberg und der Polizeiinspektion Amberg deutlich geworden, dass der Suchtmittelkonsum von Flüchtlingen und Menschen mit Migrationshintergrund in den vergangenen Jahren zum Problem geworden ist.

Ziele

Ziele des Projektes sind die Prävention und Aufklärung zum Thema Alkohol und Drogen unter Berücksichtigung der unterschiedlichen kulturellen Herkunft der Zielgruppe. Es sollte zum einen ein erster Kontakt mit den Betroffenen in ihrer eigenen Muttersprache hergestellt werden können. Zum anderen wurden Informationen über das regionale und überregionale Angebot in der Suchthilfe übermittelt.

Umsetzung

Zu Beginn der Zusammenarbeit hat ein gemeinsames Treffen der Kooperationspartner stattgefunden, um den Bedarf und Möglichkeiten eines Projektes zu erfassen. Dort wurde beschlossen, dass durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachambulanz für Suchtprobleme eine Multiplikatorenschulung durchgeführt wird.

Dazu hat die Bildungskoordinatorin bereits integrierte und an der Thematik interessierte Migrantinnen und Migranten ausgewählt. Diese sind an drei Abenden zu Multiplikatoren ausgebildet worden, indem sie Informationen zum Thema Sucht, der Wirkung unterschiedlicher Drogen, den gesetzlichen Voraussetzungen sowie dem Unterstützungssystem in Deutschland erhalten haben. Nach Abschluss der Schulung haben die Multiplikatoren ihr Wissen in Übergangsklassen an zwei verschiedenen Schulen weitergegeben.

Als kurzfristiges Ergebnis kann die Vermittlung grundlegender Informationen zum Thema Alkohol und Drogen an die Projektteilnehmenden und die informierten Schülerinnen und Schüler in den Übergangsklassen festgehalten werden, als mittelfristiges Ergebnis die Aufklärung der genannten Schüler und Schülerinnen, die die Informationen in ihrem Umfeld weitertragen und wissen, an wen sie sich gegebenenfalls wenden können, wenn in diesem Umfeld ein Fall von Drogenmissbrauch auftritt. Langfristige Ergebnisse können derzeit noch nicht genannt werden.
Es beteiligten sich fünf bis 14 Menschen mit Migrationshintergrund an den Multiplikatoren-Schulungen, drei Multiplikatoren setzen ihr erworbenes Wissen an Schulen um. Sie haben insgesamt in sechs Schulklassen je ca. 20 Personen geschult.

Projektlaufzeit, Ressourcen und Finanzierung

Ein erstes Treffen der Kooperationspartner fand im Januar 2018 statt, die letzte Schulung Mai 2018. Das Projekt wird ab August 2019 im Landkreis Amberg-Sulzbach weitergeführt.

Das Projekt wurde von den Kooperationspartnern personalneutral und kostenneutral durchgeführt. Die Multiplikatoren habe am Ende der durchgeführten Schulungen ein Zertifikat sowie einen kleinen Anerkennungspreis erhalten.

Trägerschaft und Projektkoordination

Das Projekt entstand gemeinschaftlich mit den Akteuren Bildungskoordination für Neuzugewanderte der Stadt Amberg, Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme Amberg, Polizeiinspektion Amberg Sachbereich Einsatz und CJD Jugendmigrationsdienst. Koordiniert wurde das Projekt von der Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte.

Qualitätssicherung, Dokumentation und ggf. Evaluation

Dokumentiert wurde das Projekt im Rahmen einer Bachelorarbeit mit dem Titel "Migration, Sucht und Soziale Arbeit - ein Drogenpräventionsprojekt in der Stadt Amberg".

Die Rückmeldung der Schulen, an denen das Projekt durchgeführt wurde, waren positiv, weshalb das Projekt wie bereits erwähnt ab August 2019 im Landkreis Amberg-Sulzbach durchgeführt wird.

Kommentar aus dem Projekt

„In der Stadt Amberg wurde sehr erfolgreich ein Drogenpräventionsprojekt für die Zielgruppe der Menschen mit Migrationshintergrund durchgeführt. Durch die konstruktive und kollegiale Zusammenarbeit der beteiligten Akteur*innen konnte eine breite Öffentlichkeit erreicht werden.“

Kontakt

Stadt Amberg
Ansprechpartnerin: Christina Gerl
Zeughausstraße 1a, 92224 Amberg
Telefon: 09621-101391
E-Mail: christina.gerl@amberg.de

Stand der Projektinformation: März 2020