Bündnis für Familie im Landkreis Erlangen-Höchstadt

Ein Landkreis macht sich stark für Familien in unterschiedlichen Lebenslagen

Anlass

Die deutschlandweite Initiative "Lokale Bündnisse für Familien" des Bundesfamilienministeriums ist auf eine große Resonanz gestoßen; bundesweit gibt es heute mehr als 500 solcher Bündnisse, die sich vor Ort für die Belange von Familien stark machen. Das "Bündnis für Familie im Landkreis Erlangen-Höchstadt" besteht seit November 2004 und wurde unter der Schirmherrschaft des Landrats mit Partnern aus Politik, sozialen Organisationen, Wirtschaft und Verbänden ins Leben gerufen.

Projektziele

Das "Bündnis für Familie" will dazu beitragen, attraktive Lebensbedingungen für Familien im Landkreis Erlangen-Höchstadt zu schaffen bzw. zu erhalten. Die Wohn- und Lebenssituation für Familien soll durch eine Vielzahl von Projekten gefördert werden. Familienfreundlichkeit wird als wichtiger Standortfaktor für die Entwicklung des Kreises gesehen.

Umsetzung

Gründung des Bündnisses am 5. November 2004. Ein Steuerungskreis, dem Vertreter von Landratsamt, Kirchen, Wohlfahrtsverbänden, Schulen, Elternverbänden, IHK u.a. angehören, verabschiedete 2005 das Programm "Familienpolitische Leitgedanken im Landkreis Erlangen-Höchstadt". Seither wird eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt:

• Familienfreundlichkeitsprüfung für Kommunen im Landkreis, Wettbewerb "Kinder-,
  jugend- und familienfreundliche Gemeinde"
• "Familienservice" auf dem Internetportal des Landkreises: Informationen zu finanziellen, pädagogischen und medizinischen Fragen; redaktionell betreut durch die Erziehungsberatungsstelle (seit 2006).
• Unter Federführung der Jugendhilfeplanung entstand in Zusammenarbeit mit der
  soziotherapeutischen Einrichtung "Laufer Mühle" ein Familienwegweiser für den Landkreis (2008). Für benachteiligte Familien erschien bereits 2007 "Der kleine Familienhelfer" mit Hinweisen zu Themen wie Mietproblemen, Überschuldung, Trennung oder Arbeitslosigkeit. Veranstaltungen und Telefonaktionen zu aktuellen Themen (z.B. Elterngeld, Angebote der Kinderbetreuung)
• Das "Mobile Familienbüro" ist seit Februar 2008 an wechselnden Orten im Landkreis unterwegs und bietet Informationen zur Beratung und Unterstützung von Familien.
• "Baby willkommen": Seit März 2009 besuchen Familienhebammen im Auftrag des
  Landkreises die Eltern von Neugeborenen.
• Für August 2009 ist eine Bildungsfreizeit für benachteiligte Familien in Vorbereitung
  (Bildungsangebote für Eltern, bewegungsorientierte Programme für Kinder)

Weitere Themen: Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Familie und Krise, Familien-freundliche Schule, Generationentreff; eingerichtet wurden u.a. eine Pflegeplatzbörse und der Sozialatlas Erlangen-Höchstadt. Regelmäßige Treffen des Lenkungskreises, jährliches Forum aller Bündnisteilnehmer. Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit mit 85 Kooperationspartnern aus Wirtschaft, Politik und Sozialbereich ("Partnerprogramm"). Im Umfeld des Bündnisses sind weitere Aktivitäten entstanden, z.B. die Benennung von Kinder-, Jugend-und Familienbeauftragten in Gemeinden, Familienbildungstage, Leihoma-Projekte, Gründung eines Mehrgenerationenhauses in Weisendorf.

Dokumentation: Projektvorstellung

Ressourcen

Das Bündnis für Familie wird finanziert durch Mittel des Landkreises und Spenden bzw. Sponsoring. Schirmherrschaft des Landrats.

Kommentar im Projekt

"Intakte Familienstrukturen haben nicht nur für die Erziehung der Kinder und Jugendlichen Bedeutung, sie sind ebenso wichtig für die Erfüllung beruflicher Pflichten, für die Bewältigung der Alltagsprobleme und für die Sicherung einer ambulanten familiären Versorgungsstruktur bei Krankheit und Pflegebedürftigkeit, für Menschen mit Behinderung und für ältere Generationen … Es ist ein gesamtgesellschaftliches und politisches Anliegen aller staatlichen und kommunalen Ebenen, sozial intakte Familien zu ermöglichen, zu stärken und zu erhalten … Um eine Verbesserung der Familienfreundlichkeit zu erzielen, ist dabei eine breite Kooperation notwendig." (Familienpolitische Leitgedanken im Landkreis Erlangen-Höchstadt, 2005)